Bericht: ORF Sport + steht vor der Einstellung

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Der ORF wird sich in Zukunft über eine niedriger angesetzte Haushaltsabgabe statt wie bisher über die GIS-Gebühr finanzieren. Im Zuge eines Sparkurses soll nun auch die Einstellung des Sport-Spartenkanals ORF Sport + zur Diskussion stehen. Der österreichische Sport läutet die Alarmglocken.

Sport Austria Präsident Hans Niessl beruft in diesem Zuge eine außerordentliche Präsidiumssitzung ein, in der über die Zukunft des Spartenkanals ORF Sport + entschieden wird. Niessl, Präsident der Bundes-Sportorganisation Sport Austria meint: „Es besteht die Gefahr, dass im Zuge der ORF-Einsparungspläne bei ORF Sport + massiv eingespart oder der Sender sogar zur Gänze eingestellt wird: Dagegen wird der österreichische Sport mit allen Mitteln ankämpfen! Ich habe deshalb die Einberufung einer außerordentlichen Präsidiumssitzung für Donnerstag veranlasst, um die weitere Vorgangsweise festzulegen. Fest steht: ORF Sport + ist für die Aufrechterhaltung der Vielfalt der österreichischen Sportkultur von großer Bedeutung. Die Regierung hat den heimischen Sport während Corona, in der Energiekrise und natürlich durch die Erhöhung der Besonderen Bundes-Sportförderung tatkräftig unterstützt, würde man jetzt ORF Sport + einstellen oder das geringe Budget weiter reduzieren, wäre das ein gewaltiger Rückschritt, der Erreichtes zunichte machen würde. Deshalb muss es hier massivste Proteste des Sports geben!“

Man nimmt dem Sport das Blut

Der Österreichische Tennisverband (ÖTV) warnt vor der Einstellung des Sport-Spartenkanals ORF Sport +: „Der öffentlich-rechtliche Rundfunk hat auch eine gesellschaftliche Verantwortung, und für die ist der Sport ganz wesentlich. Wenn man diesen einfach streichen würde, könnte man diesen öffentlichen Auftrag nicht erfüllen“, betont ÖTV-Präsident Martin Ohneberg. „Wenn man dem Sport die öffentliche Aufmerksamkeit nehmen würde, dann nähme man ihm auch die Ader, das Blut – weil hierdurch die Publikumswirksamkeit und damit auch das Sponsoring und die finanziellen Mittel verloren gingen. Was natürlich weitreichende Folgen haben würde.“

„Der Sport lebt von der Öffentlichkeit. Gerade der ORF spielt hierbei eine wichtige Rolle. Wenn man dem Sport durch einen solchen Schritt wichtige Einnahmequellen nähme, dann würde man den Sport damit noch mehr in die Fänge der Abhängigkeit von der Politik treiben“, so Ohneberg. „Sparen: Ja – aber nicht beim Sport! Dieser ist die Basis für Gesundheit und Leben. Selbstverständlich sind die Effizienz und Wirtschaftlichkeit wichtig, auch bei uns im ÖTV. Das darf aber nicht dazu führen, dass dermaßen wichtige gesellschaftliche Aufgaben nicht erfüllt werden.“

Auch der ÖTV-Geschäftsführer Wirtschaft, Thomas Schweda, findet klare Worte: „Für Österreichs Tennissport und auch insgesamt Österreichs Sport wäre eine Einstellung von ORF Sport+ fatal. Gerade die Veranstaltungen neben den Top-Turnieren der ATP- und WTA-Tour im Lande – so wie etwa die Österreichischen Staatsmeisterschaften, die ATP-Challenger, die IMMOunited Bundesliga – hätten dann keine weitreichende Plattform mehr, auf der diese übertragen werden würden. Und das hätte natürlich Folgen auf die Gelder von Sponsoren, die sich dem Umstand anpassen würden, dass sie keine derartige Visibilität mehr hätten.“

Bevölkerung will bei ORF Sport sparen

Keine guten Karten hat der Sport-Spartensender bei der Bevölkerung. In einer OGM-Umfrage für den „Kurier“ befürworten 51 Prozent dann eine „deutliche Reduzierung“ oder Schließung von ORF Sport Plus. 28 Prozent nennen ORF 3; 21 Prozent die ORF-Landesstudios, 14 Prozent könnten sich dann von ORF 1 trennen und zehn Prozent von ORF 2.

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