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Markus Kraetschmer: „Für den österreichischen Sport ergeben sich immer öfters internationale Synergien“ [Exklusiv]

(c) Markus Kraetschmer

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Markus Kraetschmer, Geschäftsführer der MK Consulting, spricht im Willkommens-Interview mit sportsbusiness.at über seine Aktivitäten, warum Investoren auch für den österreichischen Sport an Bedeutung gewinnen werden und welchen Stellenwert der österreichische Markt hat.

sportsbusiness.at: MK Consulting haben Sie nach Ihrer Zeit bei Austria Wien gegründet. Warum haben Sie sich nach so vielen Jahren für die Selbstständigkeit entschieden?

Markus Kraetschmer: Ich habe mir schon seit einigen Jahren Gedanken gemacht, neben meiner Tätigkeit für den FK Austria Wien für gewisse Bereiche, zum Beispiel meine Vortragstätigkeiten, ein eigenes Unternehmen zu gründen – mit der Beendigung meiner Funktionen bei Austria Wien, im ÖFB und der ÖFBL habe ich dann die MK Consulting GmbH im Sommer 2021 gegründet.

Welche Leistungen bietet Ihr Unternehmen an?

Ich bin als Unternehmensberater mit Schwerpunkt Sportconsulting tätig. Neben einigen Mandaten im Fußball – unter anderem Projekten im Bereich Merger & Akquisition (Investoren); Finanzierungsmodelle für Klubs; Consulting – zum Beispiel gemeinsam mit dem Internationalen Fußball Institut (IFI); Internationale Klubkooperationen – berate ich Klubs im American Football  wie zum Beispiel als Berater und Miteigentümer der Franchise der Vienna VIKINGS, Volleyball und Basketball. Dazu stehen die Konzeption, Umsetzung und Analyse von CSR- und Nachhaltigkeitsprojekten von Sportorganisation sowie meine Tätigkeit als Dozent am IFI und im ÖFBL-Campus und das Coaching von jungen Spielern und Trainern aktuell im Fokus meines umfassenden Betätigungsfeldes im Sport. Dazu kommen noch die Beratung, die Suche von Partnern und Investoren für START-UP Unternehmungen, z.B. in Bereichen wie phygital Entertainment, Energie, Lebensmittel und Fremdsprachen. Auch im Bereich von Betrieb und Immobilien von Pflegeheimen und betreutem Wohnen gibt es einige Aktivitäten.

Welche Mandate haben Sie aktuell betreut?

Neben meinen Vortragstätigkeiten und der strukturellen Weiterentwicklung der Franchise der Vienna VIKINGS in der ELF, die ja im nächsten Jahr bereits 17 Teams aus 9 verschiedenen Ländern umfassen wird, bin ich gerade dabei, mit Partnern sehr interessante Projekte im Bereich der internationalen Klubkooperationen im Fußball zu entwickeln, auch das Volleyballprojekt der ÖVL weiter zu unterstützen, sowie die Entwicklung der GmbH der Vienna Timberwolves im Basketball im Bereich der Investoren voranzutreiben. Dazu kommen hochinteressante Mandate im Ausland im Bereich „Phygital Entertainment/Fan Engagement“ (Kombination aus Gaming, Fitness, Social Media, E-Commerce) sowie im Bereich „Betreutes Wohnen/Pflegeheime“. Auch die Beratung im ESG-Bereich nimmt kräftig an Tempo auf.

Einerseits ist der österreichische Markt im internationalen Vergleich klein, aber im Zusammenhang mit der D-A-CH Region bzw. als Hub für die Osteuropa-Aktivitäten der Wirtschaftspartner ergeben sich immer öfter tolle Synergiemöglichkeiten.

Markus Kraetschmer

Ein kontroversiell diskutiertes Thema sind Investoren im Sport. Wie würden Sie die Bedeutung von Investoren für den österreichischen Sport beschreiben?

Ich glaube, dass diese Thematik in Zukunft für viele Sportarten immer mehr an Bedeutung gewinnen wird, um letztendlich die Klubs entsprechend weiterentwickeln zu können, insbesondere wenn diese auch internationale Ambitionen haben. Das zeigt sich aktuell nicht nur im Fußball, sondern zum Beispiel auch im Football und Basketball. Man muss aber hier klarstellen, dass es auch bei den Investoren große Unterschiede in den diversen Sportarten und Projekten gibt – dies beginnt bei der Integration österreichischer Klubs in internationale Sportgruppen, kann auch die operative Gesamtübernahme zum Ziel haben – mit all den Spezialklauseln wie der bekannten „50+1“ Regelung, die es in Österreich im Fußball und Basketball, aber nicht im Football gibt, oder aber Investoren, die ausschließlich die Infrastrukturentwicklung finanzieren wollen. Es muss aber allen bewusst sein, dass Investoren für Ihr Investment eine entsprechende Rendite erzielen wollen und müssen, diese Aktivitäten nichts mit Mäzenatentum oder Sponsoring zu tun haben.

Die Schere im Profisport geht immer weiter auf. Welche Rolle kann Österreich im internationalen Sportsbusiness einnehmen?

Einerseits ist der österreichische Markt im internationalen Vergleich klein, aber im Zusammenhang mit der D-A-CH Region bzw. als Hub für die Osteuropa-Aktivitäten der Wirtschaftspartner ergeben sich immer öfter tolle Synergiemöglichkeiten. Auf der anderen Seite hat sich Österreich in den letzten Jahren in einigen Sportarten als interessanter Markt entwickelt, um Sprungbrett in eine der großen europäischen Ligen zu werden und ist damit automatisch in den Fokus auch einiger international agierender Partner geworden.

Norqain als neuer Partner der Vienna Vikings Franchise als Beispiel für internationale Synergien – Foto (c) Matthias Beck / Vienna Vikings

Haben Sie dafür Beispiele?

Denken Sie hier beispielsweise an die Performance der österreichischen Klubs in den UEFA-Bewerben und den daraus resultierenden Transfer- und Bewerbseinnahmen für die Klubs. Oder an die aufstrebende Sportart American Football, wo die Verantwortlichen der ELF unbedingt Teams aus Österreich an Board holen wollten, die Vienna Vikings sich auch gleich im ersten Jahr Ihrer Teilnahme zum Sieger gekürt haben und so mit Norquain einen internationalen Sponsoringpartner (>> siehe Artikel hier) finden konnten.

Corona-Krise, Teuerung/Inflation, Ukraine-Krieg: Wie sieht Ihr Blick auf die kommenden 12 Monate mit Bezug auf das Sportsbusiness aus?

Wie so viele andere Wirtschaftsbereiche steht auch das Sportsbusiness vor einem weiteren spannenden und herausfordernden Jahr. Einerseits wird das Kostenmanagement der Trainings- und Spielstätten für viele Klubs in vielen Sportarten eine echte Challenge. Die Finanzierungsseite bestehender oder geplanter Infrastrukturprojekte wird durch steigende Zinskosten und immer strengerer Regularien komplexer und auch der Sponsoringmarkt wird immer herausfordernder. Dazu kommen in den nächsten Jahren auch im Bereich ESG mit dem EU-Green-Deal, der Taxonomierichtlinie, der CSRD (Corporate Social Reporting Directiv) oder dem Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz Regeln und Anforderungen auf die Klubs und Sportstättenbetreiber zu, derer sie sich heute Großteils wahrscheinlich noch nicht einmal bewusst sind.

MK Consulting ist nun auch Partner von sportsbusiness.at. Was erwarten Sie sich von dieser Partnerschaft?

sportsbusiness.at sehe ich als ideale Plattform, um einerseits als selbständiger Unternehmer möglichst kompakt die wesentlichen Themen und Entwicklungen im Sportsbusiness bestmöglich im Fokus haben zu können, bei interessanten und spannenden Vorträgen meinen Horizont in einigen Bereich erweitern und einiges Neues lernen zu können. Und andererseits natürlich bei solchen Veranstaltungen im persönlichen Austausch viele neue interessante Player des Sportsbusiness kennenzulernen und bestehende Kontakte zu intensivieren bzw. auffrischen zu können. Ich freue mich sehr auf diese Partnerschaft!

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