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Serie A: Dazn gewinnt Match gegen Sky

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DAZN erzielt eine Vereinbarung, um der wichtigste inländische Broadcaster der italienischen Serie A zu werden. Der Streaminganbieter schlug Comcast Corp.’s Sky für den Vertrag, der etwa 2,5 Milliarden Euro an Zahlungen über die dreijährige Laufzeit beinhaltet.

Der Deal bedeutet, dass das Streaming-Unternehmen, das von dem Milliardär Len Blavatnik unterstützt wird, nun der bevorzugte Sender für Millionen von Fans in Italien ist. Der Sieg von DAZN unterstreicht, wie eine neue Generation von Sendern aufsteigt, um die etablierten Anbieter herauszufordern, die sich lange Zeit stark auf Premium-Sport- und Unterhaltungspakete gestützt haben.

Mit einer Milliarde Euro an technologischer und finanzieller Unterstützung des Telefonanbieters Telecom Italia war DAZN in der Lage, Sky zu verdrängen, den Medienkonzern, der die Rechte an der Serie A fast zwei Jahrzehnte lang hielt. Die Aktien von Telecom Italia stiegen am Tag der Verkündung bei Börsenschluss in Mailand um 3,5% und übertrafen damit den Anstieg des italienischen Leitindex FTSE MIB um 0,7%.

Bei einem Treffen der Serie-A-Klubs, bei dem über den Deal abgestimmt wurde, sprachen sich Vertreter von vier der 20 anwesenden Teams gegen eine Vergabe an DAZN aus. Offizielle von Genua C.F.C., U.C. Sampdoria, F.C. Crotone und U.S. Sassuolo Calcio stimmten dagegen.

Der Vorstandsvorsitzende von A.S. Roma, Guido Fienga, der anfangs gegen einen DAZN-Deal wegen Bedenken über dessen technologische Möglichkeiten war, stimmte am Ende für den Streamingdienst.

Die Sicherung der Rechte an der Serie A ist ein weiteres Zeichen dafür, dass sich eine stärker auf Europa fokussierte Strategie für DAZN auszuzahlen beginnt. Es ist das zweite Mal in weniger als einem Jahr, dass die Gruppe einen Sieg über Sky errungen hat, nach einem kleineren Sieg in Deutschland im Juni.

„Die Investition in Primärrechte ist eine kühne Abkehr von der bisherigen Strategie von DAZN“, sagte Maria Rua Aguete, Senior Research Director beim Medienforschungsunternehmen Omdia. „DAZN wird in der Lage sein, von Premium-Sportarten und dem damit einhergehenden erhöhten Profil zu profitieren.“

Das Unternehmen, das „da zone“ ausgesprochen wird, wurde 2016 gegründet und gab schnell Geld aus, um Rechte für die Übertragung von Sportarten wie Fußball, Boxen und Formel-1-Rennen in Europa, Asien und Amerika zu erwerben. Dennoch hat das Tempo dieser globalen Expansion die Finanzen belastet.

DAZN meldete 2019 einen operativen Verlust von 1,4 Milliarden Pfund und musste später einen Einbruch der Abonnementeinnahmen hinnehmen, als die Coronavirus-Pandemie den Live-Sport abrupt stoppte. Im vergangenen Sommer wurde ein neues Führungsteam unter dem damals amtierenden Chief Executive Officer James Rushton eingesetzt.

Zusammen mit dem ehemaligen Chairman John Skipper evaluierte Rushton, auf welche Kernmärkte DAZN bauen wollte, wie Italien und Deutschland, und in welchen es Abstriche machen konnte. Das Unternehmen wollte sich aus dem Streaming von UEFA-Champions-League-Fußballspielen in Asien zurückziehen und zog die Berichterstattung über die Serie A von seiner Brasilien-Plattform ab. DAZN kündigte auch einen Vertrag mit der US Major League Baseball (MLB).

In der Zwischenzeit wurde die Führungsriege des Unternehmens weiter umgestaltet und im Jänner Shay Segev von der FTSE 100-Gaming-Gruppe Entain Plc als Co-CEO neben Rushton rekrutiert. Im März ernannte DAZN den ehemaligen Walt Disney Co.-Manager Kevin Mayer zum Chairman, der Skipper nachfolgen soll. Mayer hat bereits Interesse an den Rechten der britischen Premier League bekundet, wie er in einem Interview mit CNBC kurz nach seiner Ernennung sagte.

Len Blavatnik, dessen Nettovermögen vom Bloomberg Billionaires Index auf 37,4 Milliarden Dollar geschätzt wird, hat Hunderte von Millionen Dollar in seinen Versuch investiert, DAZN zu einem Sportübertragungs-Powerhouse aufzubauen.

Er war schon früher bereit, große Wetten einzugehen: Blavatnik kaufte 2011 die Warner Music Group Corp. für 3,3 Milliarden Dollar, zu einer Zeit, als die Einnahmen der Branche durch Raubkopien stark bedroht waren. Das Unternehmen ist inzwischen an die Börse zurückgekehrt und ist rund 16,6 Milliarden Dollar wert.

„Seine Investment-Erfolgsbilanz zeigt eine ausgeprägte Fähigkeit, Trends frühzeitig zu erkennen und Gelegenheiten ausfindig zu machen, die auf den ersten Blick kontraintuitiv erscheinen mögen“, sagte Edgar Bronfman Jr. der zum Zeitpunkt von Blavatniks Übernahme Vorsitzender des Plattengeschäfts war. „Len hat die Entschlossenheit und den Antrieb, jede geschäftliche Herausforderung zu meistern.“

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