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Von woher kommt der Krypto-Boom im Sport? (Exklusiv)

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NFTs hier, Fan Token da – gerade der Sport erlebt einen unglaublichen Boom im Bereich Blockchain und Krypto. Aber warum erleben wir diesen Hype gerade jetzt? Sportsbusiness.at hat Jochen Ressel, COO von SoccerCoin, zu diesem Thema befragt.

SoccerCoin goes Sportsbusiness, Vol 9 – das monatliche Content-Format von sportsbusiness.at in Kooperation mit SoccerCoin.

Bereits seit 2009 gibt es Bitcoin, im Internetzeitalter quasi ein Jahrhundert. Als diese erste Kryptowährung auf Blockchainbasis auf den Markt kam, telefonierte man mit einem iPhone 3, das Smartphone war noch nicht allgegenwärtig, StudiVZ war im Mai 2009 noch Nummer 1 der Sozialen Netzwerke am deutschen Markt – Instagram wurde erst 2010 eingeführt und das heute, vor allem bei der jungen Zielgruppe sehr beliebte TikTok erschien erst 2016. Sprich: Krypto ist im Digitalzeitalter vergleichsweise uralt. Dennoch sind verschiedenste Anbieter erst jetzt prominent sichtbar, wenn es um die Möglichkeiten Blockchain-basierter Vermarktungswege für Sportvereine geht.

Die Pandemie spielt dabei eine Rolle. „Die Klubs müssen dringend neue Vermarktungswege und sich daraus ergebende neue Einnahmequellen suchen“, erklärt Jochen Ressel, COO von SoccerCoin. „In den letzten eineinhalb Jahren konnten Fans kaum ins Stadion, was bedeutet, dass die sogenannten ‚Matchday-Revenues‘, die bei den meisten Klubs einen wesentlichen Teil der Einnahmen darstellen, einfach weggebrochen sind. Nicht zuletzt deshalb versuchen prominente und große Klubs im Bereich Fan Tokens und NFTs aktiv zu werden.“ Die Pandemie sorgt für Entwicklungen, die noch vor Jahren undenkbar waren. Ein Beispiel: Auf der Brust von Inter Mailand etwa prangt jetzt statt einer jahrzehntelang präsenten Reifenmarke das Logo einer Fan-Engagement-Plattform. Doch solche Shifts bei Sponsoring-Strukturen sind keineswegs neu und es folgen bestimmt noch weitere.

Mitte der 2000er verbot die EU die Werbung für Tabakprodukte endgültig. Es geht dabei um gesamtgesellschaftliche Entwicklungen auf weltweiter Basis, die unmittelbaren Einfluss auf den Sponsoren-Mix von Klubs haben werden – und es ist außer Diskussion, dass künftig so mancher Sponsor ersetzt werden muss.

Jochen Ressel

Veränderung ist die Konstante unserer Zeit

„Mitte der 2000er verbot die EU die Werbung für Tabakprodukte endgültig“, erinnert Ressel. Niemand glaubte damals daran, dass die Formel1-Rennställe diesen Sponsoringausfall kompensieren könnten – schließlich ging es um Milliarden von Dollars. Der schleichende Abgesang der Zigarettenmarken im Sportsponsoring begann schon in den 90er Jahren: Die jahrzehntelang mit den Formel 1-Teams verbundenen Tabakmarken durften zwar noch Sponsorings platzieren, aber nicht mehr genannt werden. Die Teams veränderten daher ihre Logos und Rennwagen-Designs – dennoch war jedem klar, welcher Fahrer welche Zigaretten bewarb – zu markant waren die von den Zigarettenschachteln entnommenen Design-Elemente. Auch im heimischen Fußball lachten Logos der Tabakindustrie von den Trikots – einige hatten die Zigarettenmarken sogar in ihrem Vereinsnamen fix integriert. Und mit einem Schlag war es vorbei.

Derartige verordnete Verbote können immer wieder auftreten. Niemand garantiert, dass etwa Alkoholwerbungen in zehn Jahren noch erlaubt sein werden, wie auch das das Bewerben „ungesunder“ Lebensmittel, oder der Werbung für Glücksspiel. Die aktuelle Regulierungsdebatte was Sportwetten betrifft, sind die Vorboten dieser Entwicklung. „Das kann man gut oder schlecht finden, aber es geht dabei um gesamtgesellschaftliche Entwicklungen auf weltweiter Basis, die unmittelbaren Einfluss auf den Sponsoren-Mix von Klubs haben werden – und es ist außer Diskussion, dass künftig so mancher Sponsor ersetzt werden muss“, meint Ressel. Und der Gedanke lässt sich noch weiterspinnen. Im Lichte der Klimakrise könnten die wirtschaftlichen Bedingungen für Fluglinien, Autohersteller und Zulieferer noch herausfordernder werden, bis es sich vielleicht nicht mehr auszahlt, einen Klub zu unterstützen. Klingt utopisch? Ein Blick nach Frankreich hilft: Flüge innerhalb des Landes sollen künftig verboten werden, wenn eine alternative Zugverbindung von höchstens zweieinhalb Stunden existiert – was große Umsatzeinbußen für die ohnedies bereits schwer angeschlagenen Fluglinien mit sich bringen wird.

Einen Sponsor durch einen anderen zu ersetzen verbessert die Ertragslage des Klubs nur unwesentlich und fügt keine neue Einnahmequelle hinzu. Wir von SoccerCoin sehen aber genau das als wesentlichen Punkt. Unsere Lösungen, z.B. im Bereich NFTs und Fan Tokens, verstärken die Bindung zu den Fans und erschließen gleichzeitig neue, bisher nicht existente, dauerhafte Einnahmequellen.

Jochen Ressel

Es braucht neue Wege

Auf solche Ereignisse müssen sich die Fußballklubs und sonstigen Sportvereine gut vorbereiten. Denn wie in der Formel1 damals, wird sich die Sponsorenlandschaft auch in anderen Sportarten stark verändern. Pandemie-bedingt sind schon einige Sponsoren ausgestiegen. Blockchain-Unternehmen springen daher jetzt auf den Sponsoring-Zug auf, der bisher gar nicht zugänglich war, weil er durch traditionelle Unternehmen belegt war. Doch worauf sollten Klubs dabei sorgfältig achten? Dazu Ressel: „Einen Sponsor durch einen anderen zu ersetzen verbessert die Ertragslage des Klubs nur unwesentlich und fügt keine neue Einnahmequelle hinzu. Unsere Lösungen, z.B. im Bereich NFTs und Fan Tokens, verstärken die Bindung zu den Fans und erschließen gleichzeitig neue, bisher nicht existente, dauerhafte Einnahmequellen. Das ist langfristig viel wertvoller, als ein kurzfristiger Ersatz eines Sponsors.“ Er ergänzt: „Und genau hier ist der springende Punkt: Diese neuen Einnahmequellen müssen zu einem überwiegenden Teil dem Klub zugutekommen. Viele Anbieter versuchen allerdings, aus dem Fan-Engagement für sich selbst Kapital zu schlagen und diese Entwicklung geht schlichtweg in die falsche Richtung. Das gleiche gilt z.B. für Fan-Votings und Umfragen, wo wir ebenfalls der Meinung sind, dass der Klub immer die Hoheit über diese Aktivitäten behalten muss!“ Wenn der Club auf vielen verschiedenen Säulen steht, macht er sich auch unabhängiger von einzelnen großen Sponsoring-Unternehmen, die sich aufgrund der eigenen Wirtschaftslage, oder auch aufgrund politischer Entscheidungen mitunter sehr rasch und kurzfristig aus dem Sponsoring zurückziehen und den Club dadurch in Schwierigkeiten bringen. Letzteres kann schneller gehen, als man glaubt. Der damalige Zweitligist VfR Aalen kam in Folge finanzieller Probleme bei Sponsor Imtech so arg ins Schlingern, das dies in weiterer Folge zur Insolvenz des Klubs führte.

Die Pandemie, Sponsoreninsolvenzen, künftige Sponsoringverbote a la Tabakwerbung und Co. können heutige Profisportvereine in dramatische Turbulenzen bringen. Jochen Ressel stellt abschließend fest: „Klubs sollten bei der Auswahl des Partners im Blockchain-Bereich daher nicht nur um eine möglichst schnelle Kompensation eines Sponsorenausfalls bemüht sein, sondern sich vor allem auf einen Partner konzentrieren, der langfristige, dauerhafte Einnahmequellen – zusätzlich zu den Sponsorings – generieren kann. Auf je mehr Säulen der Club steht, desto besser. Genau darauf fokussieren wir uns als SoccerCoin bei der Zusammenarbeit mit Klubs.“

Haben Sie Interesse an SoccerCoin?

COO Jochen Ressel steht Ihnen jederzeit für ein vertiefendes Gespräch zur Verfügung:

Mail: j.ressel@soccercoin.io

Mobile: +43 676 756 756 4

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